Besonders das Thema Familienplanung interessiert viele Krebspatienten. Fragen nach Kinderwunsch und Schwangerschaft tun sich auf: Kann ich nach einer Chemotherapie oder Bestrahlung noch schwanger werden oder Kinder zeugen? Wenn ja, wie lange muss ich warten und was mache ich, wenn ich bereits schwanger bin, wenn der Krebs diagnostiziert wird?

Wir können Sie beruhigen: Sie sind nicht allein mit dieser Sorge. Der Erhalt der Fruchtbarkeit ist für viele Patienten von hoher Relevanz. Je nach Behandlung und Art des Krebses müssen Sie sich diesbezüglich jedoch weniger Gedanken machen, als sie wohl vermuten. Tatsächlich kann der Kinderwunsch heutzutage bei der Auswahl der Therapieform berücksichtigt werden. Auch die Erhaltung von Samen oder Eizellen ist unkompliziert möglich, sodass der Kinderwunsch zu einem späteren Zeitpunkt erfüllt werden kann.

Prinzipiell dauert es bei Frauen ab 35 Jahren lediglich ein halbes Jahr, bis die Fortpflanzungsorgane nach einer Chemotherapie wieder funktionieren und die Chance auf eine (natürliche) Schwangerschaft gegeben ist. Bei Frauen unter 35 ist dies sogar direkt nach Abschluss der Therapie möglich. Auch muss eine Schwangerschaft heute nicht mehr zwingend bei einer Krebsdiagnose beendet werden. Stattdessen ist es wichtig, einen interdisziplinären Therapieplan zu entwerfen. Dies ist in spezialisierten onkologischen Fachzentren möglich. Die Sorge, dass eine Krebserkrankung zu Entwicklungsverzögerungen des Kindes führen kann, ist zumeist unberechtigt. Lediglich das Risiko einer Frühgeburt erhöht sich in geringem Maße.