Die Verwendung von Zytostatika, umgangssprachlich als Chemotherapie bezeichnet, findet nun schon seit vielen Jahren ihre Anwendung in der Behandlung von Krebs. Mittlerweile sind über 50 verschiedene Wirkstoffe zugelassen, die jedoch alle ein Ziel haben: Sie wollen die Vermehrung und Teilung der Tumorzellen stoppen, indem sie entweder das Erbgut der Tumorzellen angreifen oder die Zellteilung der Tumorzellen stören, sodass diese sich nicht vermehren können und absterben. Oftmals werden verschiedene Zytostatika kombiniert, um die Wirkung zu maximieren und alle Tumorzellen zu erreichen, auch wenn sie sich in unterschiedlichen Phasen der Zellteilung (Vermehrung) befinden.

 

Die verschiedenen Zytostatika

Sie möchten Näheres zu den gebräuchlichen Zytostatika erfahren? Dann sind Sie hier richtig. Damit Sie sich ein Bild machen können, welcher Wirkstoff wie arbeitet, haben wir Ihnen eine kleine Übersicht zusammengestellt:

1. Alkylanzien

  • Sie gehören zu den ältesten Vertretern der Zytostatika und unterdrücken das Immunsystem sehr stark, weshalb sie in niedriger Dosierung ebenfalls zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen verwendet werden. Sie können zur Behandlung von sehr vielen unterschiedlichen Krebsarten eingesetzt werden.

  • Sie verbinden sich mit der DNA im Zellkern und verhindern so die Weitergabe der Erbinformation einer kranken Zelle bei ihrer Teilung.

  • Vertreter: Cyclophosphamid

2. Antimetabolite

  • Sie ähneln den körpereigenen Stoffen, weshalb eine Einbindung in den Stoffwechselprozess erfolgt – dabei unterbrechen sie die normale Zellteilung.

  • Sie werden zur Behandlung von Leukämien eingesetzt, finden aber auch bei anderen Krebsarten ihre Anwendung. Niedrig dosiert werden sie auch als Creme oder Lösung in der Behandlung von Krebsvorstufen verwendet.

  • Vertreter: Methotrexat, Cytarabin, 5-Fluorouracil, Gemcitabin und Capecitabin

3. Anthrazykline

  • Sie stören den Aufbau von Erbinformationen im Zellkern, brechen die Erbsubstanz auseinander und verändern die Zellmembran.

  • Sie werden oft mit anderen Chemotherapie-Medikamenten zusammen verwendet und gelten als sehr effektiv, aber auch sehr nebenwirkungsreich.

  • Vertreter: Epirubicin und Doxorubicin

4. Taxane

  • Sogenannte „Mitosehemmer“, die dafür sorgen, dass die Zelle sich nicht teilen kann, indem sie die Fäden, die die Erbinformation auf beide Tochterzellen verteilen sollen, versteift. Damit kommt es zu einem Stillstand mitten in der Zellteilung.  

  • Werden häufig bei Magen-, Brust-, Eierstockkrebs und Leukämien verwendet.

  • Vertreter: Paclitaxel und Docetaxel

5. Vincaalkaloide

  • Sie sind ebenfalls Mitosehemmer und werden auch als Spindelgifte bezeichnet. Ihre Wirkung trifft ebenfalls die vorgenannten Fäden und führt dazu, dass die Zellteilung abgebrochen wird.

  • Anwendungsgebiete ähnlich wie bei Taxanen

  • Vertreter: Vinblastin und Vincristin