Wenn Sie die unliebsamen Nebenwirkungen nicht nur medikamentös bekämpfen möchten, bietet sich auch die Behandlung mit alternativen Mitteln an. Im Folgenden erhalten Sie die gängigsten Tipps und Tricks, mit denen Sie die Nebenwirkungen der Chemotherapie unter Umständen zusätzlich lindern können. Bevor Sie jedoch etwas davon ausprobieren, sollten Sie unbedingt Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt halten!

Bei vielen Patienten treten während der Krebsbehandlung Begleiterscheinungen auf. Diese sind oftmals nicht nur unangenehm, sondern können auch den Alltag massiv beeinträchtigen. Kribbeln und Taubheitsgefühle in den Händen gehören zu einer verbreiteten Nebenwirkung, die Patienten teilweise daran hindern kann, Flaschen aufzudrehen oder Gegenstände richtig zu greifen. Um dem entgegenzuwirken, bietet es sich an, diese durch Nervenschädigungen hervorgerufenen Symptome zu lindern.

Eine Möglichkeit dazu ist das Tragen von „Eishandschuhen“ oder „Eissöckchen“ während der Chemotherapie. Der Hintergrund: Aufgrund der Kälte wird die Durchblutung in diesen Teilen des Körpers verlangsamt, wodurch die Nerven weniger Toxine der Chemo aufnehmen können. Das sorgt dafür, dass die Nerven die Therapie besser überstehen und sich das unangenehme Taubheitsgefühl verringern kann.

Diese Methode kann auch angewandt werden, um den bei der Therapie so gefürchteten Haarausfall zu verringern. Dazu wird eine Kältehaube auf den Kopf gesetzt und so dafür gesorgt, dass die Haarwurzeln weniger geschädigt werden. Allerdings sollte man hier vorsichtig sein. Die Kälte kann zu Kopfschmerzen führen und sollte auch nicht bei jeder Form einer Krebserkrankung angewandt werden. Daher sollten Sie unbedingt Rücksprache mit einem Onkologen halten, bevor Sie über eine solche Therapie entscheiden. Die Kosten dafür sind selbst zu tragen und liegen bei ca. 100 € pro Anwendung.

Wer bei einer Chemo unter Verstopfungen leidet, kann dem Körper durch eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr helfen. Denn oftmals ist aufgrund von Übelkeit der Drang nach Essen und Trinken nicht besonders hoch. Das ist verständlich, kann allerdings zu Verdauungsproblemen führen. Auch wenn es schwerfällt, sollten Sie daher darauf achten, einmal die Stunde ein Glas stilles Wasser zu sich zu nehmen. So beugen Sie Verstopfungen und Verdauungsproblemen vor und helfen dem Körper dabei, sich zu entgiften.

Eine weitere gängige Nebenwirkung bei der Chemotherapie ist Schlaflosigkeit. Da nicht nur körperlicher, sondern auch seelischer Stress die Patienten belastet, kann es bei rund 68 % der Betroffenen zu Schlafproblemen kommen. Diese werden oftmals durch psychosoziale Faktoren verursacht, die mit der Erkrankung einhergehen. Fragen nach der finanziellen Existenz, Sorgen und Nöte sowie ein körperlicher Leidensdruck sorgen für unangenehmes Herumwälzen in der Nacht.

Auch Probleme des Atmungssystems wie Husten, Schnarchen und Atemnot plagen fast 70 % der Krebspatienten. Die Folge: chronische Erschöpfung und Müdigkeit. Dabei kann auch die resultierende Tagesmüdigkeit Patienten zu schaffen machen. In diesem Fall ist das Erholungsbedürfnis am Tag so hoch, dass die betroffene Person unweigerlich immer wieder in monotonen Situationen einschläft.

Um dem Abhilfe zu schaffen, ist es wichtig, mit einem Arzt zu sprechen. Dieser wird abklären, ob körperliche Ursachen für Ihre Schlafprobleme verantwortlich sind, und wird diese in dem Fall behandeln. Sollte es sich bei Ihren Schlafproblemen vornehmlich um psychologische Faktoren handeln, wird er Ihnen vermutlich einen Facharzt und eine Verhaltenstherapie empfehlen.

Als besonders hilfreich hat sich außerdem die Lichttherapie erwiesen, bei der die Patienten morgens eine halbe Stunde vor einer Lichtbox sitzen. Dadurch wird die innere Uhr neu gestellt und der Teufelskreis der Schlaflosigkeit kann durchbrochen werden. Schlaflänge und -qualität können damit positiv beeinflusst werden. Im Grunde gelten für Krebspatienten dieselben Grundregeln wie für Gesunde: Ein regelmäßiger Schlafrhythmus, Schlafrituale, Dunkelheit und Temperaturen um die 18 Grad im Schlafzimmer können helfen, die Schlafqualität zu verbessern.