Da die Ursachen für Krebs äußerst vielfältig sind, sind es auch die verschiedenen Krebsarten. Bisher konnten mehr als 300 unterschiedliche Formen von Krebs identifiziert werden, wobei diese in den verschiedensten Organen und Bereichen des Körpers auftreten können.

Entstehungsort einer Erkrankung ist am häufigsten die innere und äußere Körperoberfläche, auch Epithel genannt. Innerhalb dieses Epithelgewebes differenziert man jeweils in Tumore, die im Binde- und Stützgewebe (Sarkome) oder im Muskel- oder Nervengewebe (Gliome) entstehen können.

Rund 70 % der Epitheltumore entstehen im Drüsengewebe, dort werden sie „Adenokarzinome“ genannt. Lediglich 15 % der Karzinome entstehen in den Plattenepithelien oder den Übergangsepithelien. Sogenannte „kleinzellige Karzinome“ kommen beispielsweise in der Lunge vor. Entstehen Tumore in den pigmentbildenden Zellen wie beispielsweise der Haut, werden diese Melanome genannt.

Lymphome und Leukämien hingegen entstehen nicht im Epithelgewebe des Körpers, sondern im blutbildenden Knochenmark und dem lymphatischen Gewebe. Die Überlebenschancen richten sich nach Art und Ausprägung der Erkrankung sowie dem individuellen Gesundheitszustand des Patienten. Bei malignen Melanomen wie Hoden- oder Prostatakrebs liegen die Überlebenschancen im Schnitt bei rund 90 %, während bösartige Tumore in Lunge, Leber oder Bauchspeicheldrüse lediglich 20 % Überlebende zu verzeichnen haben.

Zu den häufigsten Krebsarten gehören Brustkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs, Lungenkrebs, Hautkrebs sowie Gebärmutterhalskrebs.

Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Schätzungsweise erkranken jährlich rund 72.600 Frauen an dem sogenannten Mammakarzinom. Dies entsteht durch eine bösartige Veränderung der Brustdrüse und tritt nur sehr selten bei Männern auf.

Jede achte Krebserkrankung in Deutschland ist hingegen auf Darmkrebs zurückzuführen, hier erkranken sowohl Männer als auch Frauen in ähnlicher Zahl. Der Begriff „Darmkrebs“ benennt dabei vornehmlich die Bereiche des Dickdarms (Kolon), des Enddarms (Mastdarm/Rektum) und des Darmausgangs (Anus).

Auch der Prostatakrebs gilt als eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Die Gefahr bei dieser Form von Krebs ist, dass dieser eine hohe Metastasierungsneigung aufweisen kann, die insbesondere Lymphknoten und Knochen betrifft. Bei Frauen ist besonders der Gebärmutterhalskrebs verbreitet – dieser wird vornehmlich durch HPV-Viren ausgelöst und zeichnet sich durch ein sogenanntes „Zervixkarzinom“ aus, einen bösartigen Tumor am Gebärmutterhals, aus. Für diese Art der Krebserkrankung ist heutzutage glücklicherweise ein Impfstoff vorhanden, der – bestenfalls vor dem ersten sexuellen Kontakt angewendet – einen guten Impfschutz gegen HPV aufbauen kann und mit einer hohen Wahrscheinlichkeit vor einer Erkrankung schützt.

Hautkrebs gehört zu den häufigsten Formen von Krebs und erfuhr einen dramatischen Anstieg in den letzten Jahrzehnten. Der Grund: Gebräunte Haut gilt heutzutage als Schönheitsideal, das jedoch auch die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung erhöht – denn übermäßige Sonneneinstrahlung ist einer der größten Risikofaktoren für die Entstehung von Hautkrebs.

 

Die Stadien des malignen Melanoms

 

Die häufigste Krebstodesursache bei Männern und zweithäufigste bei Frauen ist aktuell der Lungenkrebs. Dieser entsteht vor allem durch eine bösartige Neubildung entarteter Zellen in den Bronchien oder Bronchiolen der Lunge. Der Hauptrisikofaktor ist ein altbekannter Feind: Tabakrauch.

Häufigste Tumorlokalisationen

Prozentualer Anteil an allen Krebsneuerkrankungen*, Deutschland 2016