Mittlerweile gibt es zahlreiche Medikamente, die standardmäßig bei einer Krebstherapie verabreicht werden, um Übelkeit und Erbrechen zu behandeln. Dadurch kann vielen Patienten die Angst vor den Nebenwirkungen etwas genommen werden. Als gängiges Medikament eignet sich bei einer durch Chemo- oder Strahlentherapie verursachten Übelkeit ein sogenanntes „Antiemetikum“. Antiemetika gibt es mit unterschiedlichen Wirkmechanismen, die Wahl ist abhängig von Stärke, Verlauf und Dauer der Übelkeit.

Sie gelten heutzutage als fester Bestandteil bei einer Chemo- oder Strahlentherapie und werden teilweise sogar bereits vorab verabreicht, um einer Übelkeit vorzubeugen. Enorm wichtig ist es, das sogenannte „antizipatorische“ oder vorwegnehmende. Erbrechen zu vermeiden – dabei werden Gedanken an die Chemotherapie mit Übelkeit verknüpft und der Teufelskreis beginnt.

Von nun an können auch simple Erinnerungen in Form von beispielsweise Gerüchen, Empfindungen oder anderen Sinneseindrücken bereits ein Erbrechen auslösen. Die höchste Wirkstärke im Kampf gegen Nausea und Emesis erzielen die modernen sogenannten „Rezeptor-Antagonisten“. Sie hemmen die Weiterleitungen der Reize, die zu Erbrechen führen. Eine geringere Wirkstärke weisen hingegen die klassischen Antiemetika auf. Diese funktionieren, indem sie auf das Brechzentrum im Gehirn wirken und sind eher für chronische statt für akute Übelkeit geeignet.

Bei sehr schweren Beschwerden, die sich nicht anders behandeln lassen, kann man auch auf Neuroleptika zurückgreifen. Diese wirken entspannend und beruhigend und lindern den Brechreiz, indem sie in den Nervenstoffwechsel eingreifen. Alternativ können auch Benzodiazepine zur Beruhigung eingesetzt werden.

Wenn all diese Medikamente jedoch nicht wirken, wird in letzter Instanz medizinisches Cannabis verwendet, um die Übelkeit des Patienten zu lindern.

Ergänzend zu der medikamentösen Behandlung von Übelkeit können aber auch klassische Hausmittel und die Ernährungsweise den Zustand und das Wohlbefinden des Patienten positiv beeinflussen. Die gängigsten Tipps sind hier:

 

  • Leichte Kost und viele kleine Mahlzeiten einnehmen.

  • Vermeiden Sie fettige und blähende Speisen!

  • Trockene und stärkehaltige Lebensmittel wie Cracker, Zwieback und Toast können Erbrechen verhindern.

  • Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – auch, wenn es schwerfällt.

  • Nach dem Essen sollten Sie entspannen. Legen Sie sich dabei jedoch nicht flach hin.

  • Tragen Sie lockere Kleidung, bei der die Nähte nicht am Bauch einschneiden.

  • Achten Sie auf bestimmte Lebensmittel als Auslöser der Übelkeit, und meiden Sie diese.